
Die Tendenz stimmt - noch nicht
Zur Fachausschusssitzung des Waller Beirats vom 1.11.
Wir waren dabei und haben mitdiskutiert. Der Weser-Kurier hat am 3.11 berichtet mit der Headline "Anwohner fordern andere Perspektive". Der lesenswerte Bericht gibt insgesamt einen recht guten Eindruck -
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Allerdings sehen wir nicht, dass man schon sagen kann "Die Tendenz stimmt", denn die Probleme sind noch nicht wirklich gelöst, das ist ja auch deutlich geworden. Direkt an der Bogenstraße gibt es zwar leichte Verbesserungen, das Grundproblem aber bleibt, da im übrigen Areal immer noch an einer Baukörpermassierung und Höhenentwicklung festgehalten wird, die diesem städtebaulich so sensiblen Bereich, der besondere Behutsamkeit verlangt, nicht gerecht wird. Wir sehen die vom Baugesetzbuch geforderte Beachtung der Baukultur und der Erhaltung der sozial stabilen Struktur in unserem Viertel erst gewahrt, wenn eine deutlichere Verringerung der Bauhöhen und Massivität der Baukörper erfolgt. Das sehen im übrigen auch, wie der Artikel des Weser-Kuriers zeigt, viele Mitglieder des Beirats so, denen wir dafür ausdrücklich unseren Respekt und Dank sagen! Wir haben daher Hoffnung, dass alle Beteiligten einsehen werden, dass man sich auf diesem Gelände mehr einfallen lassen muss - keine Notlösung, zu der falsche Planungsvorgaben bei dafür wenig geeignetem Grundstück zwingen würden, sondern ein Modellprojekt mit Vorbildcharakter, dem der notwendige Übergang zwischen dem historischen Bremen und der neuen Überseestadt überzeugender gelingt.
Einem namhaften Architekturbüro sollte dies gelingen. Stadt und Gewoba müssen weg vom gegebenen Eindruck eines Interessenkonflikts, und sich auch neuen Ideen öffnen. Das Reden von "Eingangstor" der Überseestadt und städtebaulichen Dominanten will nur das Unterbringen von zu viel Baumasse beschönigen und rechtfertigen, davon sollte man sich lösen, es ist im Grunde ein Planungsdenken früherer Jahrzehnte. Also: phantasievoller, niedriger, differenziertere Struktur, genug Grün, das bleibt die Aufgabe. Wir setzen daher weiterhin auf Beteiligung und die Unterstützung bürgernaher Politiker. Es ist ja ein hoher Wert, dass hier eine Identität und besondere Verbundenheit der Bewohner mit ihrem Viertel gegeben ist, dies und die damit verbundenen Hoffnungen darf man nicht auf´s Spiel setzen. Noch eine letzte Bemerkung: wenn die Stadt denkt, sie könne die Planung im vereinfachten Verfahren, das unseres Wissens weniger Bürgerbeteiligung und Umweltprüfung vorsieht, muss sie mit Widerstand rechnen. Die jetzigen Pläne verändern die Grundzüge der bisher geltenden Bebauungsplanung, wir sehn die Voraussetzungen für eine solche Vereinfachung daher nicht gegeben.
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