Bürger-Engagement
1887 legten Christoph Hellwig Papendieck und Konsul Johann Smidt mit der Gründung des "Gemeinnützigen Bremer Bauverein" den Grundstein für die Entwicklung des Heimatviertel. Denn dieser erwarb das Grundstück westlich der „Jute“ um dort Arbeiterwohnhäuser zu errichten, die dann vom namhaften Architekten Eduard Gildemeister geplant wurden. Die unteren Einkommensschichten bekamen die Möglichkeit, Eigentum zu erwerben, indem ein Teil der Miete in einen Fonds zum Ankauf der Wohnung floss.
Dass nach dem Krieg ein Wiederaufbau des total zerstörten Viertels gelang, ist im wesentlichen dem Engagement eines Mannes zu verdanken: Peter Falck, der damals in der Heimatstraße wohnte. Ihm gelang es Nachbarn zu einer Aufbaugemeinschaft zu vereinen, die Finanzierung des Wiederaufbaues zu sichern und den damaligen Bausenator Theil dafür zu gewinnen, eine schon vor dem Krieg gewachsene Nachbarschaft wieder zu beleben und einen neuen Grundstein für deren Erhalt bis in unserer Tage zu legen.
Als in den 70er Jahren immer mehr Familien in das ehemalige Arbeiterviertel ziehen gründet sich 1979 der Spielplatz Waller Wied e.V. der bis heute bestand hat. Nicht nur den heutigen Spielplatz haben wir dem Verein und Initiatoren Wolfgang Frese und Günter Meyer zu verdanken, sondern auch viel Nachbarschaftsgefühl und Engagement rund um das Heimatviertel.
Anfang der Achtziger Jahre kämpfte die gleiche Gruppe, um die Ausweißung des Waller Wied im neuen Flächennutzungsplan als „Wohnbaufläche“. Es waren Aktivisten wie, Wolfgang Frese, Diethelm Intemann, Wolfgang Popp, Kurt Radtke und Günter Meyer. Diese Zielsetzung wurde durch harte Verhandlungen und vielen Anregungen der BI erreicht. Erst der neue FNP aus dem Jahre 1983 brachte für das Waller Wied dann einen Bestandsschutz hinsichtlich des Wohnens. Ein Highlight dieser Zeit war die 100-Jahr-Feier, in der das ganze Viertel geschmückt wurde und die Anwohner miteinander feierten.
Als 2000 das Überseetor direkt am Waller Wied gebaut werden soll, gründet sich die Bürgerinitiative Waller Wied mit dem Motto „Walle wehrt sich“. Mit Demonstrationen, Anträgen und viel Ausdauer erkämpfte man sich den heute charakteristischen Lärmschutzdamm und andere Lärmschutzmaßnahmen. Außerdem wurde das Überseetor um einiges schmaler und weiter weg gebaut. In dieser Zeit entstand auch die „grüne Lunge“ und ein verbindlicher Bebauungsplan für diese Fläche.
Die Bebauung dieser Fläche war auch Auslöser für die Gründung der aktuellen Bürgerinitiative „Heimatviertel“. Denn was die Gewoba 2013 hier für ein Konzept vorlegte, (Komma eingefügt) entsprach weder dem hart erkämpften Bebauungsplan, noch den Anforderungen an aktuelle Bauauflagen und auch nicht den Vorstellungen der Anwohner, obwohl diese Fläche schon viele schöne Konzepte gesehen hat und auch der aktuelle Flächennutzungsplan andere Vorstellungen visualisiert.
2014 organisierte die BI Heimatviertel die 125-Jahr-Feier, gemeinsam mit dem Spielplatz Waller Wied e.V., der sein 35jähriges bestehen feierte.
Aktuelles Thema:
Die Bebauung der „grünen Lunge“ geht in die nächste Runde
Wir fordern echte Bürgerbeteiligung!