Artikel zur Kleinen Anfrage
Schön, dass auch andere nachfragen, was da eigentlich los ist mit der Schulplanung Überseestadt. Innerhalb der Pseudo-"Beteiligung" wurde offenbart, dass von der Überseeinsel schon lange ein Angebot für ein Alternativgrundstück vorliegt, welches aber wohl stadtseitig ignoriert wurde.
Daraufhin wurde von der CDU am 07.07.25 eine Kleine Anfrage an den Senat gestellt.
Der Weser Kurier hat dazu einen Artikel verfasst.
Die Leserbriefe und Stellungnahmen zu diesem Artikel stellen wir hier kurz vor, denn nicht alle konnten veröffentlicht werden.
Leserbriefe und Stellungnahmen
Leserbrief von Prof. Erik Wankerl
Dass bereits im Jahr 2018 ein konkretes Konzept für eine Schule auf der Überseeinsel vorgestellt wurde, wirft eine zentrale Frage auf: Wie kann es sein, dass ein so wichtiges Vorhaben wie der Schulneubau seither nicht umgesetzt wurde? Es drängt sich der Verdacht auf, dass es nicht an fehlenden Plänen, sondern an politischer und administrativer Untätigkeit gescheitert ist.
Wenn tatsächlich bereits fertige Baupläne existieren oder zumindest ein klar umrissenes Konzept in der Schublade liegt, dann ist es schwer nachvollziehbar, warum über Jahre hinweg nichts geschehen ist – gerade angesichts des wachsenden Bedarfs an Schulraum in Bremen. Statt zügig zu handeln, wird nun sogar ein völlig neuer Standort auf dem „Heimatgrün“ in Erwägung gezogen – auf Kosten einer der letzten Grünflächen in der Überseestadt, gegen den erklärten Willen vieler Bürger*innen, gegen die Prinzipien nachhaltiger Stadtentwicklung und gegen frühere politische Versprechen.
Ein Schulbau auf der Überseeinsel war ursprünglich geplant, vorgestellt und – wie es scheint – vorbereitet. Wenn es also eine realistische Möglichkeit gibt, dieses Projekt dort schnell zu realisieren, dann muss genau das jetzt geschehen. Alles andere wäre nicht nur politisch fragwürdig, sondern ein Affront gegenüber den vielen Familien, die auf Schulplätze warten, und gegenüber einer Stadtgesellschaft, die zu Recht nachhaltiges Handeln erwartet.
Prof. Erik Wankerl
Leserbrief von Hans-Werner Liermann
Jetzt bin ich aber gespannt, ob die Schulstandortplaner noch einen dickeren Hasen aus dem Hut zaubern können?
Alle Argumente für eine Verortung der OS Überseestadt von der Überseeinsel auf das Heimatgrün am Waller Wied sind plötzlich widerlegt, ob „Grundstücksgröße, Baukosten oder die planungsrechtlichen Herausforderungen“.
Mit dem Vorschlag des Investors gibt es wieder genügend Platz auf der Überseeinsel, einen Bebauungsplan zu erstellen dürfte für unsere guten Städteplaner auch zu schaffen sein und es gibt den bekannten Investor für dieses Schulprojekt auf der Überseeinsel, der übrigens die Kinder die auf diese Schule gehen sollen, im Auge hat. Ich erwarte, dass der Vorschlag „gestalterischen Anforderungen an diesen Standort als Eingangstor“ jetzt gerecht wird. Hier geht es um einen versprochenen Oberschulstandort direkt neben der Grundschule Überseestadt.
Ein Angebot, dass die Erwartungshaltung der Stadt wie Grundstücksgröße, Baukosten und die planerischen Herausforderungen einhält, sollte angenommen und beauftragt werden.
Oder kann jetzt noch ein neuer Hase aus dem Hut gezogen werden?
Hans-Werner Liermann
Stellungnahme von Dr. Karsten Seidel
Natürlich gibt es in Walle, besonders in der neuen Überseestadt einen großen Bedarf an Schulplätzen. Doch diese sollten auch dahin wo sie gebraucht werden, und kompetent gebaut werden können. Das Heimatgrün ist ein denkbar ungeeigneter Standort.
Die bisherigen Einlassungen der Behörden sind intransparent und mangels detaillierter Informationen nicht nachvollziehbar. Es hat den Anschein, als ob hier jemand dickköpfig ein Projekt durchboxen möchte und sei es nur um ein Grundstück zu "vermarkten", um damit buchhalterisch Mittel von einem Ressortbudget ins andere zu schieben.
Verantwortungsvolle Schulplanung sieht anders aus und die Oberschule wäre auf der Überseeinsel gut angesiedelt
Dr. Karsten Seidel
Leserbrief von Dr. Karin Schlechtinger
Es ist gut, dass endlich mal jemand nachfragt. Auf der letzten „Beteiligung“ im Juni wurde die BI Heimatviertel vertröstet, dass man niemanden gefunden hätte, der die Fragen zum Städtebaulichen Vertrag beantworten konnte, obwohl bereits im März danach gefragt wurde.
Außerdem wurde innerhalb derselben „Beteiligung“ öffentlich gemacht, dass von Investoren-Seite seit geraumer Zeit ein Alternativ-Angebot zum Gleisbettgrundstück vorliegt. Dieses wurde aber zu keinem Zeitpunkt bislang diskutiert – weder in der Standortabwägung, noch an irgendeinem Punkt innerhalb der mittlerweile zahlreichen Diskussionen. Stattdessen wird immer nur das Gleisbettgrundstück betrachtet und seitens der Behörden Gründe dafür gefunden, warum ein Bau auf der Überseeinsel nicht möglich ist.
Vielleicht ist es an der Zeit das Angebot auf der Überseeinsel genau zu beleuchten, denn alle benannten Grenzen des Gleisbettgrundstücks sind damit hinfällig. Abgesehen von der höheren Umsetzungsgeschwindigkeit würde eine Entwicklung im Kontext mit einem echten Campus die Qualität des Schulstandorts bei weitem erhöhen.
Dr. Karin Schlechtinger