Pseudo-Beteiligung Teil 1/4 am 17.05.2025

Nachdem unser Vorschlag für eine Alternative, mit der alle hätten leben können, zerrissen wurde, sind wir zu einer "Beteiligungsveranstaltung" eingeladen worden. Der Verteiler der Einladung war öffentlich, sodass man gleich sehen konnte, was einen erwartete: geballtes Personal der Stadt garniert mit ein paar Anwohnern.

Auftakt

Die Veranstaltung fand in der Aula der Berufschule GAV statt. Wir durften vier (4) Personen mitbringen. Wow.

Dafür gibt es ein "Graphic Recording" der Stimmung. Nochmal wow. Das eignet sich dann sicherlich gut für die nächste "Verkaufsveranstaltung" für ein unmögliches Projekt.

Von uns wurde gleich zu Beginn eine Stellungnahme verlesen:

"Der Charakter des Beteiligungsverfahrens ist nicht formell. Der Zeitpunkt für das Verfahren ist viel zu früh terminiert! Zunächst ist ein Reset für das Standort-Prüfverfahren notwendig, unter der Berücksichtigung aller Aspekte! (insbesondere bauliche + soziale Vorbelastung in den angrenzenden Quartieren, Verkehr, Lärm, Klimaanpassung, Biodiversität). Wir sehen die Veranstaltung lediglich als Gelegenheit, unsere Argumente gegen die Planung an diesem Standort darzustellen. Wir werden uns nicht an Detail-Diskussionen über eine Planung beteiligen, die aus unserer Sicht bisher nicht ordnungsgemäß und vollständig durchgeführt wurde. Wir nehmen teil, weil wir den Anschein von Desinteresse vermeiden wollen.
Lassen Sie es uns gemeinsam einen besseren Standort für unsere Schüler und Schülerinnen für die nächsten 40 Jahre finden."

Präsentationen zur Schulplanung und Standort

Die Schulplanung wurde vorgestellt. Natürlich stand nicht im Vordergrund, dass man seit 2018 nicht versucht hat, eine Schule zu bauen und man jetzt logischerweise Druck hat. Es wurde auch nicht thematisiert, dass die Grundschule Überseestadt seit 2020 läuft und man spätestens zu diesem Zeitpunkt intensiv an einer Planung und Umsetzung hätte arbeiten sollen.

Es passte dazu, dass ein Teil der Folien Tabellen abbildete, welche nicht zu den Jahreszahlen passten. Im März wurde uns von einem Bedarf von 10 Klassenzügen erzählt, jetzt sind es nur noch 7.

Anschließend wurde die Standortsuche vorgestellt. Behauptet wurde, dass 8 Grundstücke betrachtet wurden, faktisch waren es aber nur 5 (einschließlich des Ursprungsstandorts Überseeinsel). Danach zählte wohl hauptsächlich Baurecht als ausschlaggebender Faktor.

Auf die Frage, ob geringe Neuversiegelung ein Kriterium war, wurde gesagt: Das Heimatgrün ist Baugebiet, daher ist es rechtlich möglich, dort eine Schule zu bauen. Auf die Entgegnung, dass das Heimatgrün zur Zeit unversiegelt ist wurde gesagt, es bestünde Planungsrecht, daher darf dort gebaut werden.

Ich weiß ja nicht - aber irgendwie hört sich das so an, als hätten Klima- oder Umweltaspekte hier eher keine Rolle bei der Entscheidung für den Standort geführt.

Gelände-Erkundung

Herr Möller von der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft erläuterte, welche Rolle das Heimatgrün im Stadtklimasystem spielt. Er führte aus, dass es einen wichtigen Beitrag zur Kaltluftentstehung leistet. Auf die Frage, ob eine Bebauung dieses nicht zerstören würde wurde gesagt, dass die Fläche nicht "vollständig versiegelt" werden soll. Zwar käme es zu einer lokalen Verschlechterung, aber naja.

Schulen sollen als Orte für vulnerable Gruppen in bioklimatisch wenig belastete Räume gesetzt werden. Vermutlich ist da eher von größeren Flächen die Rede, denn wenn das Heimatgrün weg ist, verschwindet auch die bioklimatische Wirkung.

Angesprochen auf die Verlärmung durch die Nordstraße und ob dann überhaupt Fenster geöffnet werden könnten, entgegnete ein Lehrer, dass das Nicht-Öffnen der Fenster eh besser wäre, denn dann würden sich die Schüler nicht gegenseitig hinauswerfen, dieses wäre auch besser für die Passanten unterhalb der Fenster.

Immerhin eröffnete sich bei manchen Teilnehmenden hier die Perspektive der Anwohner, diese Fläche bewahren zu wollen.

Arbeitsgruppen

In den nun folgenden Arbeitsgruppen mussten sich unsere Teilnehmer behaupten und ihre Wünsche äußern, während alle anderen das Gelände großzügig "wegplanten". 

Man ist immer wieder erstaunt, wie wenig realistisch die Vorstellung sind, was alles auf dem Gelände passieren kann, wenn dort eine 6zügige Schule, die Parkräume und eine Dreifeldturnhalle stehen. 

Und nun?

Eine Schule wird gebraucht, das ist klar. Das Ausblenden jeglicher Möglichkeiten gepaart mit Fantasielosigkeit und dem Denken abseits der gewohnten Pfade kann hier aber nicht zu einem Ergebnis führen, das für alle zufriedenstellend ist.

Protokolle

Hier finden sich die Protokolle zur Veranstaltung:

Das Protokoll, die Präsentationen, die Fotos der Arbeitsgruppen,  das Graphic Recording

Hier unsere Anmerkungen zum Protokoll.

 

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