Stadtnatur und Biodiversität

Brachflächen, die sich selbst überlassen werden, sind in der Regel in der Wahrnehmung keine "Grünflächen". Allerdings ist die Artenvielfalt in diesen Flächen erstaunlich und durch den häufig extremen Standort auch geprägt von Pflanzen, die man aus der Parklandschaft nicht kennt.

Ebenso sorgen viele Hobbygärtner und auch offizielle Bepflanzungen von Grünanlagen für reichlich "Futterpflanzen", an denen sich die heimischen Insekten tummeln können und Bienen und Schmetterlinge den Gärtner erfreuen.

Was häufig außer Acht gelassen wird ist, dass die Insekten nicht nur bunte Blüten benötigen, sie brauchen auch Lehm um ihre Brutgänge auszukleiden, hohle Stängel um Brutkammern einzurichten, lockeren Boden um eine Wohnhöhle zu haben und ganz wichtig - sogenannte Unkräuter, die ihren Larven- und Raupenstadien als Futter dienen. Ein gutes Beispiel ist hier sicher die Brennnessel, die niemand im Garten kultiviert, die aber für die Vermehrung von Tagpfauenauge, Admiral und Kleinem Fuchs unabdingbar sind.

Brachflächen bieten die Gelegenheit für solche Pflanzen zu wachsen und ermöglichen auch Nischen für andere Tiere, um sich zu verstecken und zu ernähren.

Nicht umsonst ist seit Jahren der echte Feldhase ein ständiger Gast auf dem Heimatgrün und den Brachflächen der Überseestadt.

Weil seit Jahren Büsche und dichtes Laubwerk reduziert werden, weil andere Varianten pflegeleichter sind, haben auch Spatzenkolonien es schwer, eine Unterkunft zu finden.

Ebenso bieten viele klimaresiliente Bäume zwar ebendies, Klimaresistenz, sie sind aber als Brutplatz für Vögel und generell als ortsfremde Flora für viele einheimische Insekten ungenügende Partner.

Seit Jahren wird auch propagiert "unaufgeräumte" Ecken im Garten zu haben, Laubhaufen, Gehölzstapel und auch undurchdringliche Orte, um Überwinterungsschutz zum Beispiel für Igel zu bieten und auch Destruenten eine Lebensgrundlage zu liefern. Auch hier ist eine Brachfläche ideal.

Die Klimawirkung des Heimatgrüns ist durch 20 Jahre Unberührtheit voll vorhanden. Jede Änderung in eine Kulturfläche, die auch begrünt sein mag, wird diese Klimawirksamkeit und diesen Ort der Biodiversität auf Null zurückwerfen und die jetzige Form wird niemals wieder erreicht werden. 

Was weg ist - ist weg.

 

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