Im Dezember 2024 wurde plötzlich bekannt, dass die Oberschule Überseestadt, die ursprünglich ein Leuchtturm-Projekt auf der Überseeinsel darstellen sollte, auf einen neuen Standort verlegt werden sollte. Als Bauplatz wurde das Gebiet auserkoren, welches an das Waller Wied angrenzt und welches auf Beschluss des Beirats Walle auf Initiative der BI Heimatviertel bereits 2019 zu einer Grünfläche umgewandelt werden sollte.
Jetzt soll das gesamte Grün soll weichen, auch der "Osterblumen-Wall" hin zur Nordstraße mitsamt den imposanten Bäumen. Lediglich ein Randstreifen an der Bogenstraße soll bleiben - als schmaler Grünzug, nicht als Natur oder gar klimawirksame Fläche.
Stattdessen soll eine Oberschule für 900 Schüler.innen mitsamt Schulhof und Dreifeldsporthalle die Fläche einnehmen.
Ein Kompromissvorschlag von Seiten der BI Heimatviertel wurde vollständig abgelehnt, es soll die gesamte Fläche zugebaut werden.
Warum diese Idee nicht so gut ist und warum wir viele, viele Fragen haben kannst du hier nachlesen.
Grundsätzlich haben wir nichts gegen eine Schule - schließlich haben wir bereits drei direkt an das Heimatviertel angrenzend - auch der Kompromissvorschlag von unserer Seite stand den Plänen wohlwollend gegenüber. Die vollständig ablehnende Haltung der Beteiligten zu einem Kompromiss ließ uns jedoch die Sache näher beleuchten und je mehr man schaut, desto seltsamer wird der Plan.
Vierspurige Straße mit einem großen Anteil Schwerverkehr an der einen Seite. Stark belastete Durchfahrtsstraße in die Überseestadt an der anderen Seite. Ideal?!
Die Nordstraße als Bremens meistbefahrenste innerstädtische Straße ist bereits jetzt täglich ein Problem für alle Verkehrsteilnehmer. PKW, LKW, Straßenbahn, Radfahrer, Fußgänger, Vierspurigkeit und schlecht geregelte Übergänge sorgen für vielfältige Konflikte. Zusammenstöße zwischen den unterschiedlichen Teilnehmern passieren nicht selten, brenzlige Situationen beinahe täglich.
Mit dem Ausbau des Überseetors wird sich die Verkehrssituation dort nicht entschärfen, im Gegenteil.
Ist das wirklich ein Parade-Standort für eine Schule? Wie sieht es mit den verkehrssichernden Maßnahmen aus, die für diesen Standort durchgeführt werden müssen, damit die Kinder sicher zur Schule und wieder dort weg kommen? Mit einer Tempo-30-Zone ist es hier nicht getan!
Alle Faktoren, die in den Standortbetrachtungen für die Oberschule Überseestadt auf der Überseeinsel sprachen (Hochwasserschutz, Flächengröße, Verkehrsanbindung) wurden mit einem lockeren Handstreich beiseite gewischt, um auf derselben (!) Stelle das Technische Bildungszentrum (TBZ) zu bauen, welches ebenfalls eine Schule ist.
Diese soll allerdings nicht nur 900 Schüler beherbergen sondern mindestens 3000.
Warum ist das so? Nun, der sogenannte Klima-Campus wird von den größten Investoren Bremens angeschoben, und da freut man sich natürlich, dass es so eindrucksvoll voran geht.
Die Oberschule störte wohl und musste verlegt werden, und das möglichst schnell.
In der ganzen Überseestadt ist ja leider so gar kein Platz für die seit Jahren geplante Oberschule. Hmm? Wo genau gesucht wurde kann man leider gar nicht sehen, denn die Entscheidungen wurden in intransparenten Kommissionen diskutiert und beschlossen. Und in der Präsentation war die Tabelle so klein gedruckt, dass wirklich niemand das lesen und nachvollziehen kann.
Auf Nachfrage, warum keine Grundstücke in der hinteren Überseestadt in Frage kämen gab es nur die Antwort: "Da soll etwas schöneres hin als eine Schule."
Gleichzeitig wirft man uns vor, dass wir etwas gegen eine Schule hätte - ich glaube der Schuh passt wohl eher an einen anderen Fuß.
Mehr als 20.000 Pkw/Lkw täglich an der Nordstr. Mehr als 10.000 am Überseetor. Wer braucht schon frische Luft?
Die in Bremen sehr hoch gelobte Bürgerbeteiligung lässt doch sehr zu wünschen übrig. Nicht nur wurde der Schulstandort innerhalb weniger Tage geändert, sondern er wurde auch abseits jeder Öffentlichkeit entschieden und auch vorgestellt, mitten in der Vorweihnachtszeit in einem Fachausschuss, der mit Bildung nichts zu tun hat.
Den Anwohnern wurde eine Informationsveranstaltung zugebilligt, auf der der bereits erwähnte Kompromiss von Seiten der Bürger vorgestellt wurde, das Interesse daran war aber äußerst gering. Die Bürger könnten in der offiziellen Beteiligungsrunde Wünsche äußern, die dann eventuell eingebracht werden würden - vorgestellt wird sich hier die Kategorie, wie z.B. der Grünstreifen bepflanzt wird. Über die Gesamtentscheidung dieses fragwürdigen Standorts und wie es überhaupt zu dieser Entscheidung gekommen ist möchte man nicht mehr sprechen.
SPD, Die Linke und Bündnis90/Die Grünen haben viele Dinge im Koalitionsvertrag verankert. Leider fallen bei der Entscheidung über bestimmte Themen andere herunter - so z.B. scheint bei der Standortentscheidung von Schulen nur die Thematik Bildungsstandort ausschlaggebend zu sein. Themen wie Klimaschutz, Biodiversität, Klimaanpassungsstrategien finden parallel zur Standortentscheidung keine Berücksichtigung.
Wir meinen: Wenn man einen solchen Vertrag schließt, so müssen die selbst gesteckten Ziele auch integrativ verfolgt werden.
Das Heimatgrün kühlt uns runter. Ist es weg, steigen hier auch die Temperaturen und in der Schule selbst...?
Groß und größer soll die Schule werden...woher der Bedarf kommt...das wüssten wir auch gerne. Die Zahlen sind schon merkwürdig.
In der Schulstandortplanung 2022 für Walle und Findorff findet eine wundersame Bedarfsvermehrung statt. Anstelle der üblichen Abdeckung von Schulplätzen rund um die 110% wird in Walle mit 150% geplant. Ja, könnte eine Anpassung an die Geflüchtetenwellen sein? Nein, kann es eben nicht, denn 1. werden die Geflüchteten anders beschult/erfasst und 2. warum gibt es diese Anpassung NUR in Walle? Und warum ist jetzt ein Schulstandort verpflichtend, der vier Wochen zuvor lediglich eine Option für einen Standort sein sollte?
Kümmert niemanden. Stattdessen soll also eine riesige Schule gebaut werden. Bei knappen Budget auf einer Fläche, auf welche die Schule mit Ach und Krach passt. Und für die nächsten 30 bis 40 Jahre, mindestens.
Viele Jahre Übergangsschule auf der Baustelle. Wertschätzung sieht anders aus!
Es gibt reichlich Flächen, die sicherlich nicht innerhalb der nächsten vier Jahre entwickelt werden. Auf denen Schüler nicht den Belastungen einer Baustelle ausgesetzt werden.
Auch gibt es Gebäude, die zur Verfügung stehen - so die ehemalige Berufsschule Ellmerstraße. Oder ganz neu: ein paar Stockwerke im Hafenhochhaus.
Oder noch eine ganz andere Idee - warum nicht einen vernünftigen Interimsstandort wählen und nach Abflauen der Schülerzahlen (wie es bundesweit in der Bevölkerungsentwicklung prognostiziert wird) daraus etwas anderes machen?
Wohin mit den Wassermassen bei Starkregen? Kanalisation übern Limit? Was machen wir dagegen in Bremen? Mehr versiegeln natürlich...
Nicht nur der Mensch hat ein Recht auf Leben. Nur zu oft vergisst der Mensch, das auch er stirbt, wenn alles stirbt.
Seit 1976 schlängeln sich die Narzissen auf 400m Lärmschutzwall. Demnächst dann ein ganzes Stück kürzer; beschnitten die Stück Waller Identität...
Die Hafenbahn rattert tagein, tagaus am schräg vorbei am Heimatgrün Die Warnhupe ist weit zu hören, bis in die Häuser der Anwohnenden hinein.
Bestehendes Baurecht als Totschlägerargument. Komisch, der bestehende Bebauungsplan sieht keine Überbauung der kompletten Fläche vor - na vielleicht merkt das ja keiner... uvm.
Jeder Baum zählt, jeder alte Baum zählt zigfach? Für viel Geld werden winzige Bäumchen mit Applaus gepflanzt, die erst mal 50 Jahre brauchen, um genug Sauerstoff zu geben, wenn sie überhaupt überleben. Dennoch werden leichtfertig hier alte Bäume geopfert.
Freiraumplanung, Frischluftschneisen nicht zuzubauen, mehr Grün für alle? Interessiert nicht, der Bürger stört hier nur mit seinem Bedürfnis nach Luft. Warum ist eine Brachfläche so wichtig?
Die Schulleitung spricht von Klimaschule mit Bienchen auf dem Dach, der Bürgermeister von einem Bau nach absoluten Mindeststandards - nicht mehr und nicht weniger. Wirtschaftlichkeit heißt hier einfach nur billig bauen und nicht investieren in die Zukunft. Na, mit Walle kann man es ja machen...
Als Anwohner erlebst du die Szenen tagtäglich. Die Haltestelle Elisabethstraße ist nicht für Massen gemacht. Die Menschen steigen direkt auf die Straße aus und versuchen den Autos auszuweichen. Das wird nicht besser mit 900 Menschen mehr, die potentiell auch auf die Straßenbahn und Bussen einstürmen - alle zur selben Zeit.
Wann beginnt man eine Oberschule zu bauen? Bevor, während oder nachdem die Schüler:innen die Grundschule abgeschlossen haben?
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