Nach der frustrierenden Prüfung unserer Alternativvorschläge beschlossen wir, unser Anliegen in einer Petition zum Ausdruck zu bringen. Dies geschah unter der Mithilfe von Klaus Prietzel, der nicht nur Waller ist, sondern auch beim BUND mitmischt.
Dies hat leider keine aufschiebende Wirkung, ist aber immerhin ein Maß für das Interesse der Bevölkerung am Thema.
Begleitet wurde diese Petition von Informationen zum Schulbau und unseren Fragepunkten dazu auf Social Media (Instagram und Facebook), dazu gab es Veranstaltungen, bei denen es Personen ermöglicht wurde zu zeichnen, die mit der schönen neuen digitalen Welt sonst nicht soviel zu tun haben (und die auch häufig nicht im Besitz einer email-Adresse sind, welche zum Zeichnen notwendig ist). Auch hier ist Barrierefreiheit wieder ein Thema.
Um unseren Missmut auch optisch deutlich zu machen, wurden die Tiersilhouetten am Heimatgrün schwarz gemalt.
Rettung des Heimatgrüns am Waller Wied
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Was ist das Heimatgrün?
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Am Waller Wied befindet sich das letzte größere Grüngebiet in der Überseestadt und grenzt an das sehr eng bebaute Heimatviertel an. Es liegt direkt an der sehr stark befahrenen Nordstraße und damit in einem der höchstbelasteten und hochversiegelten Bereiche von Walle und auch von Bremen insgesamt.
Warum ist das Heimatgrün wichtig - für Walle, für alle?
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Insbesondere für das Heimatviertel bildet es als „Heimatgrün“ mit bis zu 12 m Höhe den letzten Puffer nicht nur gegen den enormen Verkehrslärm, sondern hat auch eine wichtige Naherholungsfunktion für ein stark benachteiligtes Stadtviertel. In der sich zuspitzenden Klimakrise mildert es erheblich die ÜBERHITZUNG im Sommer und die Risiken durch Extremregen und wird für die Klimaanpassung des Gebietes dringend benötigt.
Innerhalb der letzten 25 Jahre hat sich dort ein vielfältiges BIOTOP einschließlich eines kleinen Wäldchens und einer Sanddornvegetation entwickelt, das für viele Tierarten bis hin zum Feldhasen einen Rückzugsraum bietet und relativ zur übrigen Überseestadt einen Hotspot der Biodiversität darstellt.
Kurze Historie
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Die Initiative Heimatviertel kämpft seit langem um den Erhalt und Schutz dieses Heimatgrüns und hat 2019 erreicht, dass der Beirat ihr in dem Vorhaben, die Fläche auch baurechtlich in eine Grünfläche umzuwidmen, einstimmig zur Seite stand.
PROBLEM
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Dieses Heimatgrün soll jetzt in seiner gesamten Fläche von ca. 12.000 qm mit einer 6-zügigen Oberschule bebaut werden, auf der 900 Schüler:innen wesentliche Teile ihrer Schulzeit verbringen sollen.
Diese Entscheidung wurde Ende 2024 innerhalb weniger Wochen völlig überraschend und ohne jegliche Bürgerbeteiligung im Stadtteil durch die Senatskommission Schulbau getroffen, nachdem 5 Jahre lang als Standort ein gut geeignetes geschütztes Areal auf der hinteren Überseeinsel geplant war. Als Begründung dienen gestiegene Schüler:innenzahlen, für die nun der Standort auf dem Waller Wied alternativlos wäre.
Durch diese Bebauung würde die gesamte Vegetation unwiederbringlich vernichtet und der jetzige Wall mit grob geschätzt 50.000 cbm Boden abgetragen werden. Den Lärmschutz soll dann das Schulgebäude übernehmen;
alle übrigen
- sozialen,
- stadtklimatischen und
- ökologischen Funktionen
des Heimatgrüns wären verloren.
Nach dem wachsenden Protest aus dem Stadtteil und dem Heimatviertel wird jetzt nachholend ein Beteiligungsverfahren angeboten, bei dem die Bürger:innen aber allenfalls kosmetische Korrekturvorschläge einbringen können.
Grundlage des Bau-Verfahrens ist der 23 Jahre alte Bebauungsplan 2196, der 2002 zu einer Zeit erstellt wurde, als die heutige Überseestadt in ihrer rasanten Bauentwicklung noch nicht existierte und Klimaanpassungsstrategien, Hitzeaktionspläne und die Bedeutung einer sozialökologischen Stadtentwicklung ohne weitere Versiegelung noch kein Thema waren.
FORDERUNGEN
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Wir fordern deshalb eine sofortige Neuplanung mit substanzieller Berücksichtigung folgender Aspekte bereits bei der Standortentscheidung pro und contra Waller Wied.
1) Aspekte:
1.1. - die enorme Verkehrsbelastung und den notwendigen Lärmschutz, auch für die Gesundheit und Sicherheit der zukünftigen Schüler*innen, als besonders vulnerabler Menschengruppe
1.2. - die zusätzliche sozialen Belastung für ein ohnehin bereits benachteiligtes Gebiet
1.3. - die aktuelle Klimaprognose für die Ortsteile Überseestadt und Walle in Verbindung mit der bremischen Klimaanpassungsstrategie und des Hitzeaktionsplans
1.4. - die bremische Biodiversitätsstrategie
2) Bedarfscheck:
Wir fordern außerdem vor jeder endgültigen Standortentscheidung für einen 6-zügigen Neubau eine transparente Aktualisierung der zugrundeliegende Schulbedarfsplanung und der notwendigen Standortgröße und damit Erhöhung der Standortalternativen wie z.B. der Überseeinsel
Ausblick
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Wir erwarten, dass sich durch diese Neubewertung der Standort Waller Wied als äußerst ungeeignet erweisen wird und die zusätzliche soziale, gesundheitliche und ökologische Belastung für den Stadtteil nicht zu rechtfertigen ist.
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Wir fordern deshalb: keine Vernichtung des Heimatgrüns am Waller Wied!
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gez. in Namen Aller, die eine lebenswerte Zukunft anstreben
Am Ende der Zeichnungsfrist hatten wir 1245 Mitzeichner, welches unserem Argument Gewicht verleiht. Häufig haben Petitionen irgendwo zwischen 10 und 200 Mitzeichnungen.
Im Rahmen der Schulentwicklung sieht das durchaus anders aus, im Januar gab es eine Petition zur Schulentwicklung in Burglesum mit 837 Mitzeichnern (S21-159), im März aus der Neustadt über die Einführung einer Oberstufe mit 627 Mitzeichnern (S21-184) aus Findorff gab es im April eine Petition zum Erweiterungsbau der Oberschule Findorff mit 757 Mitzeichnern (S21-189).
Das bestätigt unseren Eindruck, dass es mit der Schulplanung in Bremen nicht unbedingt "rund" läuft.
Nach Ablauf der Petition verhalten sich die Fraktionen und Ressorts zu der Thematik und schlussendlich wird das Thema vor dem Petitionsausschuss verahndelt.
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